April

Draußen ist es seit ein paar Tagen grau und irgendwie unschön. Mehr Herbst als Frühling und ich habe nachmittags wenig Lust in den Garten zu gehen  … Eigentlich schade, aber in Anbetracht all dessen, was ich auf den Nadeln habe, ist es vielleicht ganz gut so.

Zwei Projekte für Marisa sollen (müssen!) fertig werden – jeweils eins für jedes ihrer Bücher – und kontrastreicher könnten sie kaum sein:

Einmal ein ITO-Gestrick in pink und orange mit Nadelstärke 3. (Die Konen habt Ihr auf Marisas Instagram-Account bestimmt schon gesehen). Tolle Farbzusammenstellung, eine interessante Konstruktion und spannendes Material. Washi ist ein Papiergarn mit Viskose; Urugami besteht aus Papier und Wolle. Beide sind sehr leicht, sehr glatt und doch irgendwie sperrig. Das heißt, die Maschendefinition ist bei beiden Garnen sehr klar, sehr strukturiert (logisch, Papier – da dehnt sich nichts) und verzeiht nichts. Das Maschenbild ist deshalb (für mich) gewöhnungsbedürftig. Shio, ein superweiches Merinogarn in pink, versöhnt mich dann immer wieder wenn es “dran ist.”

Zeigen kann ich noch nicht viel, aber immerhin ein bißchen. Ich finde, auf dem Bild kann man sogar sehen, dass die orangen Fädchen beide eine Papierbasis haben.

maschenfeinbuch ITO HäkelmonsterZeitgleich arbeite ich an einem (Groß-)Projekt aus Lang Merino. Maschen wie gemalt. Das ist sehr nach meinem Geschmack. So, wie die Entstehung dieses Projektes: ich arbeite unglaublich gerne im Team. Ich mag schnelle Absprachen, Flexibilität, 180°-Drehungen wenn nötig und dann doch wieder zurück, Vertrauen – und genau das geht mit Marisa immer wieder. Seit gestern ist entschieden, wie das was ich stricke, aussehen soll: ganz anders als eigentlich gedacht, aber (wieder) richtig gut.

maschenfeinbuch LangYarns HäkelmonsterAuch dieses Projekt ist in sofern ungewöhnlich, als dass durchgängig vier Rundnadeln gleicher Stärke im Einsatz sind. Drei schöne habe ich: 1 x KnitPro aus Holz, 1 x addi click (die mit dem rosa Garn und rechtwinklig darunter) und einmal HiyaHiya Lace (mittig im Bild, sähe man das Kabel, hättet Ihr sie daran sicher erkannt). Die Vierte ist eine Notlösung (auch im Bild). Dass wir früher mit diesen grauen Dingern gestrickt haben, dass es zu diesen gruseligen Plastikkabeln keine Alternative gab, hatte ich irgendwie verdrängt.

Aber irgendwie läuft alles und das so gut, dass ich gestern (und heute morgen) offensichtlich viel zu viel gestrickt habe … Ab einer gewissen Nadelstärke geht mir das enorm auf die Handgelenke und so fühle ich mich jetzt, als wäre ich die 35 km ins Büro nach Wannsee auf den Händen gelaufen.

maschenfeinbuch LangYarns HäkelmonsterLast but not least, habe ich ein “take-along Projekt” – das sind Socken. Regia 6fädig in hellem Braun mit bißchen Himbeer handgefärbt (was das mal war weiß ich nicht mehr). Die wollte ich eigentlich auf der h+h stricken, aber dazu kam es irgendwie nicht. Wie auch, bei so bombastisch vielen verschiedenen Eindrücken, Menschen, Garnen. Aber darüber blogge ich ein anderes Mal.

Ziel ist es jetzt erstmal, alle drei Projekte bis Ende April fertig zu bekommen. Mal sehen, ob es klappt.

Merken

Rudelstricken

Sophia hat zum Rudelstricken gebeten. Auslöser war (und ist) ihr Kofte-Kurs bei Makerist, mit dem sie die Fair-Isle-Technik und das Arbeiten von Steeks erklärt. Nun strickt sie eine Nancy, andere sind der Babyjacke aus dem Kurs verfallen und ich habe den Sondre Pullover aus dem Klompelompe-Buch, das ich neulich vorgestellt habe, auf den Nadeln.

Was soll ich sagen? Es läuft, wenn auch anders als gedacht. Denn trotz Maschenprobe braucht es doch ein gewisses Maß an Kreativität, um den Pullover passgenau fürs Kind zu machen.

Das Kind ist ein ganz normaler 12jähriger: Bißchen über 160 cm, leider (immer noch) keine 40kg – das heißt lang, dünn und (wir erinnern uns: Basketball!) aus Stahl. Nichts Weiches mehr, aber das stricke ich ja jetzt drumherum <3

Die Garnempfehlung im Buch ist Sandnes Garn Merinoull oder Drops Extra Fine. Beides hat eine Lauflänge von 105m/50gr und soll mit 4er Nadeln gestrickt werden. Nachdem ich unverändert entschlossen bin mit dem zu stricken was da ist (und nichts zu kaufen), habe ich mich für LangYarns Georgia entschieden; das hat 110m/50gr und soll mit 4-4,5 gestrickt werden (also nehme ich 3er). Meine Farben sind türkis und dunkelblau.

Sondre Klompelompe HäkelmonsterDie Maschenprobe im Buch ist 22M auf 10cm – bei mir sind es (trotz 3er Nadeln) nur 20M. Um den Pullover nicht zu weit zu stricken (siehe oben) halte ich mich bei der Länge zwar an die Größenangaben für ein 12-14 Jahre altes Kind, habe aber Maschen aufgenommen für den Pullover eines 8jährigen. Damit habe ich ungespannt einen Umfang von 84cm. Das passt.

Mittlerweile ist auch der erste Ärmel fast fertig. Aber auch hier kommt der Umfang nicht hin wenn ich nach Anleitung stricke. Deshalb habe ich die Maschenzahl für einen 4jährigen genommen. Das sind jetzt 32cm am Oberarm. Passt.

Die Ärmel sollen nach Anleitung (für 12jährige) 36 cm lang werden, dann kommen noch 4 cm Muster und dann die Rundpasse. Der Sohn braucht eine Unterarmlänge von 45 cm (also 41 cm ohne Muster).

Sondre Klompelompe HäkelmonsterWir fassen zusammen: Stand jetzt stricke ich für einen 4-/8-/12jährigen mit Spinnenarmen. (So habe ich ihn noch nie gesehen). Fast überflüssig zu erwähnen, das ich mit dem Garn, das ich habe (und das es bei Lang nicht mehr gibt) nicht hinkomme. Ein Pullover mit Hindernissen also.

Trotzdem ist es ein großartiges Projekt. Nicht nur, weil der Sohn sich freut und weil Georgia sich wunderbar strickt – es ist total toll so einen virtuellen “Strickkreis” zu haben. Die Bilder der anderen zu sehen, Fragen stellen zu können oder zu beantworten, sich auszutauschen. Ich mag das sehr!

So, keep it coming, Kathi, Sabine, Sophia, Viola, Julia, Nora, Katy und alle anderen!!

Mal sehen, wenn das so zügig weitergeht mit Sondre, stricke ich vielleicht noch einen Pullover. Oder doch eine Jacke … mit Steek und allem drum und dran … (das habe ich jetzt nicht geschrieben, oder doch?!)

Merken

YarnCamp-Tuch

“You made your bed, now lie in it” heißt es auf englisch. Viel hübscher als die deutsche Suppe, die erst eingebrockt wird und dann ausgelöffelt werden muss. Aber ob nun Bett oder Suppe – die Aussage ist die gleiche: selbst Verursachtes muss man selber lösen.

Zum YarnCamp gabs Garn, Nadeln und Anleitung für ein Tuch. Es wäre so einfach gewesen genau dieses Tuch nachzustricken. Einfach nur nachzustricken. Wäre … Denn ich mußte ja unbedingt zwei Dinge ändern: (1) dünnere Nadeln und (2) die doppelte Menge an Garn. Ersteres, weil ich locker stricke und deshalb dachte es sei schlau direkt auf 3er Nadeln zu gehen und letzteres um ein größeres Tuch zu bekommen.

YarnCamp-Tuch Häkelmonster

Also stricke ich (gefühlt) seit Wochen Reihe um Reihe, (vermeintlich) ohne erkennbaren Fortschritt, eine rechte Masche nach der anderen. Manchmal sind sie grau, manchmal rot, oft dunkelgrau. Und das Gestrickte fast sich wunderbar an. So weich. Masche für Masche für Masche …

Gestern Abend reichte es mir dann und – entgegen allen Plänen (sag jetzt nichts Pia, bitte) – habe ich spontan beschlossen nun doch die Rüschenkante zu stricken, die die Anleitung vorgibt. Wollte ich nicht, weil Rüschen so gar nicht mein Ding sind, aber die Aussicht auf eine Lochreihe und dann rechte und linke Maschen im Wechsel, die Aussicht auf Abwechslung muss mich verführt haben.

Vorher hatte eine Reihe 471 Maschen. Jetzt sind es 1.413.

In Worten: e i n t a u s e n d v i e r h u n d e r t d r e i z e h n .

Ob das schlau war? Ich weiß es nicht. 10 Reihen möchte ich machen (14.130 Maschen), 15 Reihen wären besser (21.195 Maschen). Ich bin also eigentlich schon fertig mit dem Tuch (hust).

“Nur bei den Rüschen am Schluss habe ich ein wenig die Lust verloren … die Dinger waren eine echte Geduldsprobe!” hat Katha über ihre Version des Tuches geschrieben. Vielleicht hat meine Wolle ja ein Einsehen und ist nach 10 Reihen einfach mal zu Ende.

Fertige Bilder kommen. Irgendwann. Erst mal hängt das hier noch auf den Nadeln

Tomten in Pink

Das ging jetzt schnell! Auch die Jacke in pink und grün ist seit gestern Abend fertig. Sieht man, dass die Umrandung in einem dunkleren Pink ist als die Ringel? Wahrscheinlich nicht … Wäre es heute nicht so grau, wären die Farben besser – egal. Hauptsache fertig.

Ich muß jetzt bei beiden Jacken nur noch die Knöpfe annähen, was – wenn Ihr mich fragt – schlimmer ist als Fäden vernähen …

Tomten-Jacke Elizabeth Zimmermann häkelmonsterDie “doppelten Reihen” an Rücken und Hinterkopf sind verkürzte Reihen. Am Anfang (bei der grünen Jacke) war ich skeptisch, jetzt mag ich es gerne. Damit ist die Jacke hinten länger als vorne und die Kapuze “geräumiger.”

Ich freue mich so auf Tragebilder irgendwann! Dienstag hat die Mutter der Mädchen Geburtstag. Wäre doch gelacht, wenn ich bis dahin keine Knöpfe dran habe!

Tomten-Jacke Elizabeth Zimmermann häkelmonsterWas immer Ihr vorhabt, was immer auf Euren Nadeln ist – habt ein wunderbares Wochenende.

Dezember

Bis letzte Woche war ich entspannt – tiefenentspannt. Und dann hat mich Weihnachten Ende vorletzter Woche doch überrollt. So sehr, dass ich Abends nicht einschlafen konnte in der Sorge, daß der 24. schneller kommt als ich stricken kann …

Also habe ich gleich am nächsten Abend alle “Geschenk-Projekte” angeschlagen (zwei sind jetzt fertig, drei und vier angefangen, ein fünftes in der Planung) und nur noch gestrickt. Und gehäkelt. Wahlweise. Bis heute morgen. So schnell wie die Panik kam war sie dann auch wieder weg. Heute ist ja erst der 2. Dezember … Deshalb: durchatmen, bloggen und dann langsam weiter machen : )

Erzählen was ich stricke kann ich kaum: denn die zu Beschenkenden lesen mein Blog (glaube ich). X soll nicht wissen, dass Y für sie schon fertig ist. Wenn A B sieht weiß sie sofort dass das für sie ist. C wünscht sich D und glaubt nicht dass sie die bekommt (bekommt sie aber), usw. Verraten kann und will ich nichts. Also zeige ich Bilder, die nichts zeigen. Super.

Bei allem sind alle anderen Projekte (natürlich) unverändert nicht fertig und ich fange an mich ein bißchen zu schämen. Der Zick-Zack-Schal liegt hier in seiner Pracht, ist so lang und so bunt, dass ihm ein Photo nicht mehr gerecht wird. Aber fertig ist er noch nicht. Es fehlen noch 15 Zentimeter.

Das YarnCamp-Tuch … Mittlerweile sind 400 Maschen auf der Nadeln, jede Reihe eine gefühlte Ewigkeit. “Und? Was hast du gestern Abend gemacht?” – “Och, eine Reihe am YarnCamp-Tuch gestrickt.” … Nee, die Ruhe habe ich gerade nicht.

Wilde Farben, oder? Was am Anfang Improvision war gefällt mir jetzt immer besser. Und das Garn strickt sich gigantisch. So weich und so schön. Ich bin keine Schnellstrickerin, aber damit könnte ich es sein.

Und dann Marisas Tuch: Caramida. Auch so ein Ding. 10 Knäuel hängen dran und seit mindestens so vielen Wochen habe ich keine einzige Masche gestrickt. Ich möchte ein freies Wochenende und dieses so schöne Tuch einfach nur zu Ende stricken. In einem Rutsch. Aber wann?

Erst ist Weihnachten. Und das heißt, ein kleines Graues hat alleroberste Priorität (nein, kein Stirnband). Mal sehen was danach kommt. Wehe, eine/r wünscht sich noch was!

Und zwischenurch stricke ich Weihnachtsbäume, setze sie auf Korken und bin dann tatsächlich wieder entspannt.

 

Wie sieht es bei Euch aus? Alles nach Plan? Ich muss gleich mal gucken gehen, was auf Euren Nadeln liegt.

Merken