Und täglich grüßt das Murmeltier

Es gibt Menschen, die haben “Mützengesichter.” Zu diesen Menschen gehört mein Kind. Egal, was er sich auf den Kopf setzt – Mütze, Kopftuch, Blumentopf – er sieht immer gut aus. Sogar mit Stirnband. Ihm steht alles. Nur nicht die Mütze, die ich für ihn stricken wollte …

Also habe ich sie jeden Abend wieder aufgeribbelt und neu angefangen. Wie in dem Film. Nur mißmutiger. Denn eigentlich war das ganz anders gedacht.

Auslöser war ein Strickset von Schachenmayr und eareble, das ich bekomme habe, um es zu testen. Earebel (“ear” = Ohr und “rebel” = Rebell, also Ohr-Rebell oder so) sind coole kleine AKG®-Kopfhörer, die in gestrickte Mützen eingesteckt werden. Sie haben wirklich tollen Klang, sehen super aus und sind total einfach in der Handhabung.

Zum Strickset gehört alles, was man für zwei Mützen braucht: 2 Knäuel Garn in verschiedenen Farben (gedacht für 2 Mützen), die Kopfhörer, ein kleines Buch mit Anleitungen für verschiedene Mützen, eine super kurze Rundstricknadel und sogar die Nähnadel, um zum Schluß die Fädchen zu vernähen.

Kompliziert wurde es, als der Sohn lieber blau wollte als grau und eigentlich auch nicht so gerne eine der Mützen aus dem Buch. Aber als versierte Strickerin (hust) dachte ich, wenn ich eh schon anderes Garn und eine andere Mütze habe, dann kann ich die Löcher (durch die zum Schluß die Kopfhörer gesteckt werden) auch anders machen – nämlich so, wie ich immer Knopflöcher stricke.

Gesagt, getan. Schnell eine Maschenprobe und los. Ich war zuversichtlich.

Die erste Variante war zu groß (kann passieren), in der zweiten saßen die Kopfhörer an der falschen Stelle (war klar). Die dritte Variante sollte slouchy sein, sah aber doof aus (sage ich), die vierte kam eher nach einer Zipfelmütze (sagt er). Die fünfte Variante, war eigentlich gut, aber die Abnahmen sahen komisch aus, die sechste Variante hat er mir heute dann einfach weggenommen. Er würde sie jetzt genau so tragen, denn ab Montag soll Frühling sein und dann ist Merino 50 von LangYarns zu warm.

So ist es jetzt. Das Kindergesicht unter der Mütze erinnert mich an Prinzessin Leia. Weiß er – stört ihn aber nicht. Ein Tragephoto gibt es nicht. Nicht mit fertiger Mütze. Denn noch grolle ich mit ihr …

Aber: die Idee ist genial! Vielleicht stricke ich doch noch eine Mütze nach Anleitung und mit der dafür gedachten Wolle. Man lernt ja.

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Lieblingsgarn

Lieblingsgarn, Lieblingsfarbe, Lieblingsnadeln – klar hätte ich diesen Post auch so überschreiben können. Passte aber nicht hin, weil zu lang. Und doch ist es genau das, was ich heute morgen dachte, während diese kleine Stimme in meinem Kopf wisperte “Büro … wen interessiert schon das Büro. Bleibt doch einfach hier und strick weiter.”

Alles nur wegen Rowan Tweed.

Skyggen, das von Sophia designte Tuch, war das erste, was ich damit gestrickt habe. Schon damals habe ich über die perfekte Kombination von Muster und Garn gejubelt. Und mit jedem Tragen wird mein Tuch schöner. Nicht weich im klassischen Sinne, aber trotzdem weich. (Hä?) So schwierig zu erklären. Also nicht flauschig-weich, sondern tweed-weich, besser? Ich liebe dieses Garn.

Rowan Tweed Häkelmonster SkyggenNoch dazu, wo der Farbton Hubberholme meine immer-schon-unbedingte Lieblingsfarbe ist! Dieses olivgrün mit kleinen Sprenkeln ist so perfekt, dass ich ohne Probleme einwilligen würde ab sofort nur noch damit zu stricken. Geht aber nicht. “Discontinued” steht auf der homepage, Rowan Tweed gibt es nicht mehr und kaum etwas fällt mir so schwer zu glauben.

Rowan Tweed HäkelmonsterIch muss wohl nicht sagen was ich davon halte. Mache ich auch nicht. Statt dessen stricke ich andächtig mit dem, was ich (danke! danke! danke!) hier noch habe: 5 x Hubberholme.

Und wie es der Zufall will, hat die einzige Rundnadel aus addis Olivenholz, die ich besitze, genau die richtige Größe. Jetzt mal ehrlich: Geht nicht besser, oder?

Rowan Tweed HäkelmonsterLieblingsnadel + Lieblingsgarn x Lieblingsfarbe – ich würde sagen, die Voraussetzungen für ein gelungenes Wochenende sind extrem gut!

Bei Euch hoffentlich auch.

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YarnCamp-Tuch

“You made your bed, now lie in it” heißt es auf englisch. Viel hübscher als die deutsche Suppe, die erst eingebrockt wird und dann ausgelöffelt werden muss. Aber ob nun Bett oder Suppe – die Aussage ist die gleiche: selbst Verursachtes muss man selber lösen.

Zum YarnCamp gabs Garn, Nadeln und Anleitung für ein Tuch. Es wäre so einfach gewesen genau dieses Tuch nachzustricken. Einfach nur nachzustricken. Wäre … Denn ich mußte ja unbedingt zwei Dinge ändern: (1) dünnere Nadeln und (2) die doppelte Menge an Garn. Ersteres, weil ich locker stricke und deshalb dachte es sei schlau direkt auf 3er Nadeln zu gehen und letzteres um ein größeres Tuch zu bekommen.

YarnCamp-Tuch Häkelmonster

Also stricke ich (gefühlt) seit Wochen Reihe um Reihe, (vermeintlich) ohne erkennbaren Fortschritt, eine rechte Masche nach der anderen. Manchmal sind sie grau, manchmal rot, oft dunkelgrau. Und das Gestrickte fast sich wunderbar an. So weich. Masche für Masche für Masche …

Gestern Abend reichte es mir dann und – entgegen allen Plänen (sag jetzt nichts Pia, bitte) – habe ich spontan beschlossen nun doch die Rüschenkante zu stricken, die die Anleitung vorgibt. Wollte ich nicht, weil Rüschen so gar nicht mein Ding sind, aber die Aussicht auf eine Lochreihe und dann rechte und linke Maschen im Wechsel, die Aussicht auf Abwechslung muss mich verführt haben.

Vorher hatte eine Reihe 471 Maschen. Jetzt sind es 1.413.

In Worten: e i n t a u s e n d v i e r h u n d e r t d r e i z e h n .

Ob das schlau war? Ich weiß es nicht. 10 Reihen möchte ich machen (14.130 Maschen), 15 Reihen wären besser (21.195 Maschen). Ich bin also eigentlich schon fertig mit dem Tuch (hust).

“Nur bei den Rüschen am Schluss habe ich ein wenig die Lust verloren … die Dinger waren eine echte Geduldsprobe!” hat Katha über ihre Version des Tuches geschrieben. Vielleicht hat meine Wolle ja ein Einsehen und ist nach 10 Reihen einfach mal zu Ende.

Fertige Bilder kommen. Irgendwann. Erst mal hängt das hier noch auf den Nadeln

Mützenwetter

Ende 2016 hat Katrin sieben verschiedene Menschen aufgefordert aus sieben verschiedenen Knäuel MilleColori (Lang Yarns) sieben verschiedene Projekte zu stricken oder zu häkeln.

Eins der Knäuel habe ich bekommen. Mein Auftrag war es etwas daraus zu häkeln.

Es wurde eine Mütze und eben sehe ich, dass ich Euch die noch gar nicht gezeigt habe. Hier ist sie. Präsentiert von meinem Lieblingsmodell.

img_3375Am Kunstfell-Pompom war das Befestigungsfädchen abgerissen, was sich im Nachhinein als unbedingt positiv herausstellte. Ich wäre sonst nie darauf gekommen an den Pompom einen Knopf anzunähen. Der passt durch die kleine Öffnung oben an der Mütze wie durch ein Knopfloch und läßt sich (je nach Outfit) an- oder abknöpfen. Clever, oder? Ich bin richtig zufrieden mit diser Idee. (Wehe, eine von Euch sagt jetzt das macht sie schon immer so).

Aus dem Rest des Knäuels habe ich Yogasocken gestrickt, aber die kennt Ihr ja schon. MilleColori von Kopf bis Fuß gewissermaßen.

Yogasocken Häkelmonster LangYarnsDetails zu Wolle und Mützen-Anleitung gibt es bald auf schoenstricken (oder jetzt schon bei ravelry).

Rezension: KlompeLompe

Ich mag das Wort. KlompeLompe – schön oder? Ich erwische mich dabei, dass ich das immer wieder vor mich hin murmel … :o) Knaur Kreativ hat mir gestern ein Strickbuch geschickt, das genauso heißt. “Der Nr. 1 Bestseller aus Norwegen” steht drauf, was mich (ehrlich gesagt) zuerst bißchen skeptisch gemacht hat. Aber – wie ich gelernt habe – wurden seit 2015 85.000 Exemplare des Buches allein in Norwegen verkauft und damit verdient es diesen Titel wohl. Nun kommt es auf den deutschen Markt.

Klompelompe Knaur häkelmonster

Das Buch ist schön gemacht und hat 66 Anleitungen. In Worten: sechsundsechzig! Irre, oder? Mehrheitlich Kleidung für Kleinkinder, aber auch ein paar Anleitungen für Erwachsene, für größere Kinder und ein bißchen Homedekor. Wer allerdings klassische Norwegermuster erwartet – also das, was die meisten wohl mit Norwegen verbinden – wird überrascht.

Vorherrschend ist viel Pastell, klare Schnitte, alles ziemlich klassisch und ein bißchen aus der Zeit gefallen. Strickhosen, Kapuzenkragen, Boleros und Kleider – vieles könnte auch aus den 60er Jahren sein. Das mag ich ja gerne.

fullsizeoutput_3761fullsizeoutput_3764Klompelompe Knaur häkelmonsterDazu gehört ein gleichnamiger Strickkalender mit nochmal 12 Anleitungen. Die Idee eines immerwährenden Kalenders ist bestimmt originell. Das habe ich so noch nicht gesehen. Strickprojekte, Garnkäufe, Geschenkideen – für alles gibt es Spalten und Rubriken, außerdem viele Seiten am Ende des Buches für Notizen, eigene Charts und Anleitungen, so dass, wer die befüllt, am Ende des Jahres einen wunderbaren Überblick über die eigenen Werke hat.

Es gibt drei Schwierigkeitsstufen und zu jedem Modell die geschriebene Anleitung, Charts wenn nötig und schöne Bilder. Kleine Stirnbänder sind schnell gestrickt, Hosen oder Capes sind größere Projekte.

Klompelompe Knaur häkelmonsterKlompelompe Knaur häkelmonsterMal abgesehen davon, dass meine “Möchte ich gerne mal stricken Liste” endlos ist, bin ich sehr versucht den grau-weißen Kinderpullover, der im Kalender für den Monat Februar steht, zu stricken. Den finde ich total schön.

Guckt es Euch einfach mal an. Im Buchladen oder online unter #klompelompe – ich bin gespannt was Ihr sagt.

Klompelompe Knaur häkelmonster

 

Hanne Andreassen Hjelmas, Torunn Steinsland: Klompelompe – Bezaubernde Strickprojekte für Babys und Kinder

Hardcover, Knaur Kreativ, 01.02.2017, 168 S.
ISBN: 978-3-426-64766-0