Strickbuch: Pure Woll-Lust

Random House hat mir (Danke! Danke!) mal wieder ein Buch geschickt. Das ist ehrlich gesagt schon eine ganze Weile her und dass ich es bisher nicht vorgestellt habe, hat einen einzigen Grund: ich bin etwas ratlos.

Pure Woll-Lust “Stricken und Häkeln im Skandinavischen Stil” ist von Turid Lindeland. Es gibt Strümpfe und Socken, Kissen und Sessel, LED-Leuchten und Beutel, eine Laptop-Hülle und Decken, Hockerbezüge und sogar Fliegen für Hund und Hundebesitzer/in.

Viele wirklich schöne Sachen. Aber … (“Aber” ist immer blöd).

Random House Turid Lindeland Pure Woll-Lust HäkelmonsterDer Sessel ist auf einer der ersten Seiten und ich weiß noch wie begeistert ich beim ersten Durchblättern des Buches war, als ich das Muster gesehen habe … bis ich festgestellt habe, dass fast alle der genannten Dinge in genau dem Muster gestrickt sind. Die Strümpfe und Socken, Kissen und Sessel, Beutel und Decken, sogar die LED Lampe. Immer das Gleiche.

Auf schönen Bildern noch schöner präsentiert. Mit schönen Menschen und gerne einer GrannySquare-Decke. Aber auch die ist immer gleich. In unterschiedlichen Farben, ja, aber immer gleich.

Es hat Spaß gemacht das Buch zusammenstellen steht in der Einleitung – das glaube ich sofort. Aber der Sinn erschließt sich mir nicht. Frage deshalb an die Skandis Sophia und Kathi: warum macht jemand ein ganzes Buch mit Dingen in einem sich ständig wiederholenden Muster?

Neulich habe ich es im Buchladen gesehen. Drastisch reduziert. Hätte ich es nicht schon, hätte ich es vielleicht sogar gekauft. Weil dieses eine Muster tatsächlich schön ist und die Bilder so stimmungsvoll. Wahrscheinlich versuche ich mich auch mal an den Socken, an den Küchenhockern oder dem wirklich lässigen Pullover. Aber wie gesagt: verstanden habe ich es nicht.

fullsizeoutput_52eeKaufempfehlung? Momentan kostet es kaum mehr als eine Anleitung. Und wenn man weiß worauf man sich einläßt – warum nicht?

iCord Loop

Längst ist der Schal fürs Leben fertig und wartet auf den 10. Dezember, aber die Reste lagen hier noch. Denn jedes Knäuel hat für fast fünf Reihen gereicht, aber eben nur fast.

Und dieses “fast” hatte ich nun in orange, grün und gelb. Ungefähr doppelt so viel in blau, natur und grau.

Zu dick für eine Mütze, zu wenig für einen zweiten Schal, zu viel um irgendwann Füllmaterial für Häkelmonster draus zu machen. Also lag es rum.

Keine Ahnung was mich dazu gebracht hat da eine iCord-Kordel draus zu stricken bis wirklich alle Reste verbraucht waren, aber genauso war es. Es hat Spaß gemacht diese Schnur wachsen zu sehen und zum Schluß habe ich einfach Anfang und Ende (mit sowas ähnlichem wie Maschenstich – improvisiert halt) zusammengenäht.

Nun ist es ein Loop. Oder eine Kette. Und erstaunlich warm.

November Coloring

Mitte November und kaum ein Blogpost bisher. Dabei war ich fleissig: Coloring ist (längst) fertig und wirklich richtig schön geworden. Die Anleitung ist so schön geschrieben. Das Garn, die Farben, die Perlmutt-Knöpfe – alles passte so wunderbar zusammen. Nur nicht zu mir.

Mein Ziel war es – wie angekündigt – die Jacke am YarnCamp-Wochenende zu stricken und das hat tatsächlich fast geklappt. Fast … Wenn ich einen Strang Wolle mehr mitgenommen hätte. Aber bis ich das gemerkt habe, habe ich fröhlich vor mich hin gestrickt.

Reihe um Reihe. Nicht anprobiert, nur selten gemessen und mich gefreut wie schnell ich vorwärts kam. Und nun ist sie zu klein … Drei Zentimeter mehr vor dem Teilen in Ärmel, Vorder- und Rückenteil hätten ihr gut getan. Fünf Zentimeter, um sicherzugehen. Mehr Luft unter den Armen, mehr Weite vor der Brust. Alles wäre gut gewesen.

Coloring Cardigan HäkelmonsterWäre … Konjunktiv. Nichts ist gut. Diese Falten unter den Armen, das ist nichts.

Bei allem habe ich es nicht kommen sehen. Zu sicher war ich mir. Anfängerfehler. Ich hätte nur genauer messen müssen oder ein langes Kabel einpacken um die werdende Jacke zwischendurch einfach mal anzuprobieren. Hätte … Wieder Konjunktiv.

Coloring Cardigan HäkelmonsterJetzt liegt sie hier und ich überlege noch was ich damit mache. Vielleicht wird sie ein Weihnachtsgeschenk. Es wäre schade wenn sie niemand trägt. Oder ich zerre eben doch noch mal dran, wie Sophia vorgeschlagen hat.

Nur nicht aufribbeln. Das ertrage ich (dieses Mal) nicht.

 

Ich bin, du bist, er/sie ist …

In keinem Fach war ich so schlecht in der Schule wie in Latein. Unterirdisch schlecht … Und doch war Abwählen keine Option. Also habe ich mir nach der letzten 5 geschworen nie wieder irgendwas mit Latein zu machen. Nie! Wieder!

Daran habe ich mich auch jahrelang jahrezehntelang gehalten. Bis vor sechs Wochen.

Denn offenkundig wiederholen sich Dinge: Ein Jahr Latein ist Pflicht an der Schule meines Sohnes … Der leere Blick mit dem er mich jetzt anguckt wenn wir zusammen lernen – ich glaube, den hatte ich auch, wenn mir mein Vater gegenüber saß um mit mir zu lernen. Aber es hilft ja nichts.

Heute schreibt der Sohn die erste Klassenarbeit. Also haben wir gestern zusammen am Eßtisch gesessen:

“Konjugier mal sein auf Latein … ich bin, du bist, … ”

“Das hatten wir noch nicht.”

“Hm, komisch. Es steht mit deiner Schrift in deinem Heft.”

“Zeig mal …” kam dann sehr gedehnt. “Ach das meinst du. Das brauchen wir nicht zu können.”

Nee, klar. Kommt ja auch selten vor. Ich bin verwundert, wir sind beide genervt – das Verb ‘sein’ ist echt selten … (Reizt mich jetzt, das überall im Blogpost bunt zu machen).

Pulswärmer HäkelmonsterWährend wir arbeiten stricke ich Pulswärmer. Mit Daumen – das ist neu. Meine waren bisher immer ohne. Das Ergebnis ist sehr befriedigend. Deutlich befriedigender als unsere Latein-Lernerfolge fürchte ich.

Wann ist der Moment ein Kind alleine lernen zu lassen? Loszulassen und zu sagen: mach! Wie macht Ihr das?

Heute nachmittag ist Englisch dran. Und Mathe. Perfekte Fächer um Daumen an Pulswärmer zu stricken : )