Baby Cardigan

Ich liebe es, wenn aus einem schönen Knäuel ein schönes Projekt mit noch schönerem Ergebnis wird. Und glücklicherweise hat das mal wieder geklappt.

Babyjacke HäkelmonsterMisty Alpaca hatte ich im Frühjahr gekauft mit dem Ziel eine Babyjacke zu stricken. Tolle Farben (dafür bräuchte ich echt eine bessere Kamera), wunderschönes Material (Alpaca-Merino-Seide), prima Maschenbild und ganz weich. Damit zu stricken hat richtig Spaß gemacht.

Die Anleitung verdanke ich Kiki von La Wollbindung die bereits mehrere dieser kleinen Jacken gestrickt hat und sehr davon schwärmt. Sie hat Recht! Die Anleitung ist ganz wunderbar.

Babyjacke Häkelmonster
Unfertige Jacke, aber die Farben stimmen.

Zwei Sachen habe ich dennoch geändert: ich habe den Kragen rumgedreht (so dass jetzt die rechten Maschen außen liegen) und die Zunahmen nicht aus dem Querfaden gemacht, sondern aus einzelnen Maschen (k1fb). Kann man machen, muss man aber nicht. (Ja, das unterste Knopfloch ist außerdem zu tief, da habe ich nicht aufgepasst. Ist aber egal).

Und so sieht die fertige Jacke aus:

Babyjacke HäkelmonsterÜbrig geblieben ist eigentlich nichts. Bestenfalls ein Fädchen um irgendwann mal was reparieren zu können wenn nötig.

Babyjacke HäkelmonsterPerfekt, oder?

Sowas wie Ferien

Vergangenen Montag habe ich das Kind zum Flughafen gebracht. Er macht Ferien mit einem Freund. Dienstag musste der Mann für den Job nach Süddeutschland. Und weil es sich fügte haben die Großen den gleichen Zug genommen. Sie sind jetzt bei ihren Großeltern.

Seither bin ich alleine. Ganz alleine. Yeah!

Stehe auf wie immer, gehe ins Büro und wenn ich mittags zurück komme gehört das Haus mir. MIR! Ich habe gelegentlich Mittagsschlaf gemacht, war abends zu lange auf und hatte – egal wann ich aufgestanden bin – das Bad für mich alleine. Glaubt mir, kein Urlaub war je so erholsam.

Seit Dienstag war ich keinmal einkaufen (trotzdem genug im Kühlschrank), habe keinmal Wäsche gewaschen (gar nicht so einfach die Maschine voll zu bekommen, wenn man alleine ist) und keinmal gespült. Keine Hausaufgaben kontrolliert, keine Musik ertragen die ich nicht mochte und kein Fernsehen geguckt.

Statt dessen habe ich das Haus jeden Nachmittag auf links gekrempelt (wir reden hier über 135 qm, also eher kein Palast). Die Schränke aus der Kammer abgebaut und im Schlafzimmer wieder aufgebaut, den Ledersessel von unten nach oben getragen, ein Bett aus dem Kinderzimmer von oben nach unten, dafür den Ikea-Bett-Sessel von unten nach oben. Regale leer geräumt, verschoben und wieder eingeräumt, Ideen gehabt und wieder verworfen – alles neu, alles anders. Und dabei aussortiert, weggeschmissen, weggegeben, aufgeräumt. Das war so so so so nötig!

Warum das alles? Weil die bisherige Kammer, in die jede/r geschmissen hat was gerade im Weg war, jetzt mein Zimmer ist. MEIN Zimmer! Winzig und mit Schräge, aber egal. Da steht nun der Ledersessel, ein kleiner Tisch, eine Deckenlampe, das wars. Und unter die Schräge passte exakt ein Ikea-Regal, wenn auch nur “quer” – eins von den “Karierten” wenn Ihr wisst was ich meine – acht quadratische Fächer, in denen meine Wolle liegt. Alles hat jetzt endlich einen Platz!

Zum stricken blieb da nicht viel Zeit. Oder sagen wir: kaum Zeit. Eine kleine Maus, sonst nichts. Die englische Anleitung ist von Wendy Johnson und auf Ravelry. Ja, die Anleitung kostet, aber die Erlöse sind für einen guten Zeck. Nett ist sie, die Maus. Schade, dass sich rot immer so schlecht photographieren lässt.

Maus HökelmonsterHeute kommt der Mann zurück nach Berlin, Dienstag Nacht sind die Kinder wieder da. Ja, ich freue mich drauf. Und doch werde ich die Ruhe heute noch mal genießen. Jetzt wo alles so schön ordentlich ist 🙂

Norwegische Pulswärmer

Pulswärmer gehören eigentlich nicht zum Sommer, ich weiß. Aber diese hier möchte ich Euch dennoch unbedingt zeigen.

Pulswärmer HäkelmonsterMeine Chefin und ihre Familie haben die Sommerferien in Norwegen verbracht. Sie hat dort vor Jahren studiert und damals wohl auch gestrickt. “Norweger/innen kommen mit Stricknadeln in der Hand auf die Welt” meinte sie, als wir uns letzte Woche in Berlin gesehen haben. Und irgendwie habe sie das damals angesteckt.

Nun sei es zwar wie “wie Eulen nach Athen zu bringen” mir etwas Gestricktes zu schenken, aber diesen Pulswärmern habe sie nicht widerstehen können.

Ich kann nur sagen: VOLLTREFFER!

Sind die nicht schön?! Ich bin total begeistert. Sie sind aus Merinowolle und Seide mit “fühlbarem” Muster. Das sieht nicht nur so aus – diese kleinen dunkelroten Dreiecke sind tatsächlich irgendwie erhaben. Ich wüßte zu gerne, wie das geht.

Pulswärmer HäkelmonsterUnd dann das hellblaue Innenleben! Irre, oder? Viel zu schade um es nicht zu zeigen, aber es ist wohl wirklich nur für innen gedacht. Denn würde ich die Pulswärmer wenden käme die Naht nach außen und so kann es nicht gemeint sein.

Wunderbarer Luxus, warm und weich – ich freue mich drauf die irgendwann zu tragen (wobei ich von Vorfreude auf kältere Tage noch weit entfernt bin …)!

Juli

Seit vier Jahren sitze ich am gleichen Schreibtisch: Erdgeschoß, Nordseite, bodentiefe Fenster. Davor steht der Schreibtisch. Die Konsequenz? Im Winter ist es abartig kalt – im Sommer genauso. Offensichtlich hat das auch Auswirkungen auf mein Hirn … Zumindest bin ich genau eben erst drauf gekommen den Hausmeister zu bitten mit anzufassen und den Schreibtisch so weit von der Terrassentür zu tragen, dass die nicht nur zur Hälfte (wie bisher) sondern ganz aufgeht. Und plötzlich ist alles anders. Warme Luft kommt ins Zimmer. Yeah! Mag sein, dass ich im Laufe des Tages sogar die Strickjacke ausziehen kann.

Juli!! – Sommer!! Das wurde auch Zeit. Und bisher ist mein “Strick-Elan” (gibt es das Wort?) ungebrochen. Auch wenn es vielleicht nicht schlau war ausgerechnet Mohair für mein Sommer-Projekt auszusuchen. Aber darüber will ich jetzt noch gar nicht nachdenken. Damit fange ich eh erst im August an.

Denn im Juli werde ich DIMASQ stricken. Sophia hat dieses unglaublich schöne Tuch entworfen und Euch im Juni schon in ihrem Blog gezeigt. Das habt Ihr gesehen, oder? Ich darf es probestricken. Nur weiß ich noch nicht genau wie. Die Idee, die ich hatte, will nicht funktionieren. Doubleface oder steeking sind die Alternativen. Mal sehen. Bilder gibt es deshalb leider noch nicht.

Statt dessen ein Juni-Bild: mein Tuch aus Wollresten ist fertig und hat tatsächlich Potential zum Lieblingstuch. Immerhin ist es das erste Tuch, das ich nach Fertigstellung nicht gleich verschenkt habe. Jede Farbe erinnert mich an Dinge, die ich gestrickt habe: Der Poncho für die Freundin, der Schal für die Chefin, die Pulswärmer für Jessica, der Quicksilver für eine andere Freundin – ich mag das sehr. Wollreste HäkelmonsterWer es nachstricken möchte: Drei Maschen anschlagen und dann in jeder zweiten Reihe, immer am Reihenbeginn die erste Masche stricken und aus dem (verschränkten) Querfaden eine Masche aufnehmen. Mein Tuch habe ich kraus-rechts gestrickt und jede Farbe so lang der Faden reicht. Die Woll-Qualitäten waren dabei ähnlich, wenn auch nicht gleich: Lama, Seide und (bißchen) Kaschmir. Ein Schmusetuch sagt der Sohn, der es sich geschnappt hat noch ehe die Fäden vernäht waren.

Am Freitag gibt es Zeugnisse, ab Montag ist er in Ferien mit seinem besten Freund. Aber nachdem der Mann zwei Söhne hat, die seit zwei Wochen (und noch weitere fünf) bei uns sind, wird es sicher nicht langweilig.